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Teilnehmer:innen der Exkursion vor dem Eingang zum Europäischen Rat in Brüssel. © TJA/Zecha

Brüssel gab Einblicke in die journalistische Arbeit auf EU-Ebene

26. November 2018

Der Meinungsaustausch mit den EU-Abgeordneten Othmar Karas (ÖVP), Thomas Waitz (Grüne) und Herbert Dorfmann (SVP) über die Zusammenarbeit von Politik und Medien im Tirol-Haus war ein erster Höhepunkt der diesjährigen Exkursion des Clubs der Tiroler Journalismusakademie (TJA) nach Brüssel, die vom 21. – 24.11.2018 stattfand. Zuvor hatten die 22 Teilnehmer:innen bei einem Rundgang durch den historischen Kern und einem Besuch des Hauses der Europäischen Geschichte einen ersten, aktuellen Eindruck von der EU-Hautstadt gewonnen.

Bereits am nächsten Tag ging es von der Theorie zur Praxis. Nach einer Einführung durch die Botschaftsrätin Mag. Mirjam Dondi in die Arbeitsweise der ständigen Vertretung Österreichs im Rahmen der EU-Präsidentschaft erläuterten die Berichterstatter Dr. Peter Fritz (ORF) und Thomas Schmidt (APA), wie man in Brüssel zu Informationen kommt und welche Quellen eine Rolle für die journalistische Tätigkeit spielen.
Die Teilnahme am Midday-Briefing, der täglich stattfindenden Pressekonferenz der Kommission, und ein Blick auf die Entstehung der für die Medien von der Kommission produzierten audiovisuellen Inhalte sowie in die verfügbaren Studiomöglichkeiten, ergänzten die Ausführungen der österreichischen Korrespondent:innen anschaulich: Die Frage der Zukunft Gibraltars nach dem Brexit, die Lage im Kosovo, die Möglichkeiten der Schweiz beim Programm Horizon 2020 und der Besuch Mogherinis und Hahns in der Türkei waren aktuelle Themen, die an diesem Tag auf der Agenda standen.

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TJA-Absolvent:innen beim Midday-Briefing der Europäischen Kommission. © TJA/Zecha

Nach einem Wechsel in das Parlament erhärtete sich der Eindruck, dass sich die EU-Institutionen sehr um eine hochwertige Berichterstattung bemühen. Den Medien werden bestens ausgestattetes Studios zur Verfügung gestellt, aber auch auf die Regionen bezogene Materialien. Diese unter anderem für Regionalmedien interessante Aufbereitung zeigt auf, wo die EU in Weiterentwicklungen investiert (https://what-europe-does-for-me.eu/en/portal).

In einem spannenden Briefing erläuterte der Leiter der Meinungsumfrageeinheit des Europäischen Parlaments, Mag. Phillip Schulmeister, aktuelle Umfragedaten und Trends zu möglichen künftigen politischen Entwicklungen in der EU. Mit einer Einweisung in die Ratsverwaltung der Europäischen Union, einem Blick in den großen Pressekonferenzsaal des Pressezentrums und auf das Ratsgebäude sowie eine kurze Einführung, welche Informationen wo verfügbar sind (https://tvnewsroom.consilium.europa.eu/ und https://www.consilium.europa.eu/de/press/), war das Programm in den EU-Institutionen abgeschlossen.

Ein besonderer Höhepunkt folgte am Schluss der Exkursion: Beim Besuch der Internet-Zeitung Politico erklärte Florian Eder, Managing Editor bei „Politico“ in Brüssel, sowohl die inhaltliche Ausrichtung als auch die grundsätzliche Strategie, mit der das Internet-Magazin mit etwa 90.000 Abonnent:innen nicht nur zu einem führenden inhaltlichen Medium innerhalb der Brüsseler Europapolitik wurde, sondern ab heuer trotz laufender Expansionen auch finanziell erfolgreich sein will – ein Modell, das nach Eders Einschätzung auch auf nationalen Ebenen umgesetzt werden könnte.

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Politico-Redakteur Florian Eder führte die Exkursions-Teilnehmer:innen durch die Redaktion. © TJA/Zecha